Freimaurer Glossar Königliche Kunst
Der Begriff Koenigliche Kunst ist eine der klassischen Selbstbeschreibungen der Freimaurerei. Ob als Teil der weltweiten Bruderkette oder als Freimaurer Stuttgart – gemeint ist die Kunst, das eigene Leben im Licht von Humanitaet, Toleranz und Bruederlichkeit zu gestalten und daran taeglich zu arbeiten.
Koenigliche Kunst als freimaurerische Lebenskunst
Freimaurerei versteht sich als ethischer Bund freier Menschen, die an sich selbst arbeiten moechten. Koenigliche Kunst bezeichnet dabei die Lebenskunst, den eigenen Charakter zu formen, an inneren Ecken und Kanten zu feilen und ein wacher, verantwortungsvoller Mensch zu werden. Es geht weniger um aeussere Perfektion, als um innere Haltung, Redlichkeit und die Bereitschaft, sich selbst immer wieder ehrlich zu pruefen – ein Kernthema, das eng mit Persoenlichkeitsentwicklung verbunden ist.
Ritual, Symbolik und Tempelarbeit als Uebungsfeld
Die Koenigliche Kunst spielt sich nicht nur im Kopf ab, sondern wird in der Loge konkret geuebt. In der Tempelarbeit, in Ritualen und in der reichen Symbolik der Freimaurerei wird erfahrbar, was sonst abstrakt bliebe. Winkelmass, Zirkel, der Bau des Tempels und das Motiv vom rohen und behauenen Stein sind Bilder fuer innere Prozesse: Entscheidungen, Zweifel, Wachstum und das Ringen um eine klare moralische Ausrichtung.
Als Koenigliche Kunst wird diese Arbeit genannt, weil ihr Gegenstand kein aeusseres Kunstwerk ist, sondern der Mensch selbst. Der Freimaurer ist zugleich Werk und Werkmeister, der an sich arbeitet und sich fuer andere Menschen oeffnet.
Arbeit am eigenen Ich – Selbsterziehung und Verantwortung
Zur Koeniglichen Kunst gehoert die Bereitschaft, Verantwortung fuer das eigene Denken und Handeln zu uebernehmen. Die Arbeit an sich selbst schliesst Ehrlichkeit, Selbstkritik und die Faehigkeit ein, aus Fehlern zu lernen. In diesem Sinne schliesst die Koenigliche Kunst direkt an Werte wie Prinzipien und Ehrlichkeit an. Sie fordert dazu auf, nicht nur ueber Ethik zu sprechen, sondern sie konkret zu leben – in der Familie, im Beruf und im gesellschaftlichen Engagement.
Freimaurerische Selbsterziehung bedeutet dabei nicht Selbstoptimierung um jeden Preis, sondern eine wachsame, liebevolle Haltung sich selbst und anderen gegenueber. Die Koenigliche Kunst erinnert daran, dass jeder Mensch unvollkommen ist und gerade darin Entwicklungspotential liegt.
Koenigliche Kunst und Licht
In vielen Ritualen ist vom Licht die Rede – dem Symbol fuer Erkenntnis, Bewusstsein und innere Klarheit. Die Koenigliche Kunst ist der Weg, dieses Licht im eigenen Leben wirksam werden zu lassen: Schritt fuer Schritt, Arbeit fuer Arbeit. Sie ermutigt dazu, das eigene Innenleben zu erhellen, blinde Flecken zu erkennen und im Umgang mit anderen Menschen mehr Verstaendnis und Toleranz zu entwickeln.
So verbindet die Koenigliche Kunst kontemplative Einsicht mit praktischer Umsetzung. Sie ist kein abgehobenes Ideal, sondern eine Einladung, das gewoehnliche Leben – mitten in Stuttgart, im Beruf, in der Familie – bewusster, verantwortlicher und menschlicher zu gestalten.
Koenigliche Kunst in Stuttgart erleben
Fuer die Johannisloge Licht am Stein in Stuttgart ist die Koenigliche Kunst kein abstrakter Begriff, sondern ein gelebtes Motto. In regelmaessigen Arbeiten, Gespraechen und Vortraegen erproben die Brueder, wie sich freimaurerische Werte in den Alltag uebersetzen lassen. Interessierte Maenner, die sich fuer die Hintergruende der Freimaurerei und der Koeniglichen Kunst interessieren, koennen ueber die Kontaktmoeglichkeiten der Loge ins Gespraech kommen.
Am Ende bleibt die Koenigliche Kunst ein Weg, kein fertiges Ergebnis. Sie laedt dazu ein, das eigene Leben als Bauwerk zu verstehen – nie vollendet, aber mit jeder bewussten Entscheidung ein wenig tragfaehiger, heller und menschlicher.