Freimaurer Glossar Freimaurerorden

Die erste Freimaurerloge auf deutschem Boden wurde am 8. Dezember 1737 gegründet. Getragen von den Ideen der Aufklärung verbreiteten sich die konzeptionellen Vorstellungen der Freimaurerei rasch in ganz Deutschland. Im Jahr 1770 initiierte der Generalmedikus der Preußischen Armee, Johann Wilhelm Kellner von Zinnendorf, die Gründung der „Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland“ in Berlin. Er entwickelte eine Lehrart, die dem „Schwedischen System“ ähnelte und deutlich vom christlichen Menschenbild geprägt war.

Dieser Grundgedanke prägt auch heute noch das Wirken und das Erscheinungsbild der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland (Freimaurerorden) mit ihren drei Ordensabteilungen und einem geschlossenen Lehrgebäude. Die Struktur und der Inhalt dieses Systems beeinflussten die Entwicklung der GLLFvD maßgeblich, indem sie zur Gründung zahlreicher Tochterlogen und zur Förderung von Ansehen und Bedeutung in der Gesellschaft beitrugen, insbesondere im ehemaligen Preußen.

Die positive Entwicklung wurde abrupt durch das Verbot der Freimaurerei in Deutschland im Jahr 1934 während der Herrschaft der Nationalsozialisten unterbrochen. Zu diesem Zeitpunkt zählte die GLLFvD allein etwa 20.000 Brüder in 178 Logen.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945 und der Auflösung des Deutschen Reiches begannen die überlebenden Brüder in den drei westlichen Besatzungszonen und in Berlin (West) den Wiederaufbau der deutschen Freimaurerei. Den Brüdern in den östlichen Teilen des ehemaligen Deutschen Reiches blieb der Neuaufbau verwehrt, was einen erheblichen Verlust für die GLLFvD bedeutete.

Der Neubeginn erstreckte sich auch auf andere deutsche Großlogen. Die Schaffung der „Vereinigten Großlogen von Deutschland (VGLvD) – Bruderschaft der Freimaurer“ im Jahr 1958 überwand die alte Zerrissenheit der deutschen Freimaurerei, die vor dem Verbot bestanden hatte.

Die Brüder zeigten besonderes soziales Engagement durch die Gründung der „Zinnendorf Stiftung“, die jungen schwerstbehinderten Menschen ein würdiges Leben in einer Gemeinschaft ermöglicht. Die GLL richtete auch ein kulturelles Engagement ein, darunter „Förderkonzerte“, um junge Künstler zu fördern und den „Fördertopf für junge Musiker“ zu unterstützen.

Die Forschungsgemeinschaft „Frederik“ beschäftigt sich mit der Erforschung der besonderen Geschichte der GLLFvD.

Nach 1945 wurden zahlreiche Logen der GLLFvD im Gebiet der späteren Bundesrepublik Deutschland und in Berlin (West) wiedererrichtet oder neu gestiftet. Nach der Überwindung der Teilung Deutschlands wurden auch im Gebiet der ehemaligen DDR achtzehn Johannis- und zwei Andreaslogen reaktiviert. Einige Logen haben ihre alten Heimatorte wieder zum Sitz gemacht. Außerdem wurden im Ausland drei Johannislogen unserer Lehrart gegründet, jeweils eine in Lomé/Togo, Riga/Lettland und Monaco, sowie eine Andreasloge in Lomé/Togo.

Dieser kontinuierliche Wiederaufbau und die erneute Etablierung der Freimaurerei in verschiedenen Teilen Deutschlands nach den Herausforderungen des Zweiten Weltkriegs und der deutschen Teilung unterstreichen die Beständigkeit und das Engagement der Brüder. Die Vereinigung der Großlogen im Jahr 1958 markierte einen bedeutenden Schritt in der Konsolidierung und Stärkung der deutschen Freimaurerei. Die fortgesetzten sozialen und kulturellen Bemühungen der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland, von der Gründung der „Zinnendorf Stiftung“ bis zu den Förderkonzerten, verdeutlichen das Bestreben, nicht nur die Bruderschaft zu fördern, sondern auch einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Diese Bemühungen tragen dazu bei, die Werte der Freimaurerei in die Gegenwart zu tragen und für kommende Generationen zu bewahren.


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