Freimaurer Glossar Reisen

Die Freimaurerei, eine Bruderschaft mit tief verwurzelten Traditionen, integriert das Konzept des Reisens als ein zentrales und symbolträchtiges Element in ihre Praktiken. Das Reisen in der Freimaurerei, darunter auch der Freimaurer Stuttgart, ist weitaus mehr als eine physische Ortsveränderung; vielmehr repräsentiert es eine fortwährende Entwicklung, Bildung und einen stetigen Perspektivwechsel im Leben der Mitglieder.

Rituale und Symbolik:

Innerhalb der verschiedenen Grade der Freimaurerei, darunter die Aufnahme des Lehrlings, der Aufnahme in den Joh.-Gesellen/-Mitbruder-Grad und Aufnahme in den Meistergrad, nehmen symbolische Reisen eine bedeutende Rolle ein. Diese rituellen Reisen dienen als Metapher für die Überwindung des Alten, den Übergang zu Neuem und als Weg zur Selbstfindung. Kandidaten werden dabei mit typisierten Gefahren des Lebens konfrontiert und Prüfungen ausgesetzt, um ihre Reife und Bereitschaft für das Neue zu überprüfen.

Die Bedeutung der Reisen:

Das Reisen in der Freimaurerei wird als Wanderschaft im Leben betrachtet, eine Motorik des Geistes und eine Dynamik des Herzens. Es stellt eine Reise zu sich selbst dar, wobei der Ort, den der Bruder anstrebt, das eigene Innere ist. Die Arbeit am rauen Stein, ein zentrales Element der Freimaurerei, wird als eine gleichsam spirituelle Reise zu diesem inneren Selbst interpretiert.

Der psychonautische Ansatz:

In diesem Kontext wird die Freimaurerei als eine Ausbildung zum Psychonauten betrachtet. Die Mitglieder werden angeleitet, ihr eigenes Inneres durch sinnliche und tätige Erfahrungen zu erkunden, inspiriert von brüderlichen Vorbildern, Symbolen und Ritualen. Diese Reisen sind instruktiv und dienen der Erweiterung des eigenen Horizonts.

Historische Bezüge:

Das Konzept des Reisens in der Freimaurerei findet historische Parallelen in verschiedenen Kulturen und Epochen. Von den epischen Reisen wie der Odyssee und der Aeneis bis zu den Forschungsreisen von Humboldt oder den literarischen Reisen von Goethe, Hesse und Frisch gibt es zahlreiche Zeugnisse dieser Tradition. Diese historischen Bezüge unterstreichen die Kontinuität und Vielschichtigkeit des Reisekonzepts in der Freimaurerei.

Die Vielschichtigkeit des Reisens:

Freimaurerisches Reisen weist immer eine räumliche, zeitliche, soziale und kulturelle Dimension auf. Es spiegelt sich sowohl in den großen religiösen Pilgerreisen als auch in den Bildungsreisen der Jugendbewegung wider. Diese Vielschichtigkeit unterstreicht die Tiefe und Breite des Reisekonzepts in der Freimaurerei, das die Mitglieder dazu ermutigt, über die Grenzen des Bekannten hinauszugehen und neue Horizonte zu entdecken.

Freimaurerisches Reisen ist mehr als eine physische Fortbewegung; es ist eine Reise des Geistes, eine Suche nach Selbst und Wissen. Durch symbolische Rituale, historische Bezüge und eine breite Vielfalt von Dimensionen wird das Reisen zu einem wesentlichen Bestandteil der freimaurerischen Identität. Es strebt nicht nur danach, die Perspektiven zu erweitern, sondern auch die Identität selbst durch transformative Erfahrungen zu gestalten. In diesem umfassenden Kontext wird das Reisen zu einem Schlüsselwerkzeug in der Entwicklung und Bereicherung der freimaurerischen Lebensreise.

Die Weltbruderkette und das Reisen:

Ein wesentlicher Aspekt des freimaurerischen Reisens ist die Konzeption der Weltbruderkette. Diese symbolische Verbindung aller Freimaurer weltweit betont die universalen Prinzipien der Bruderschaft und Solidarität. Das Reisen wird dabei zu einem Mittel, um diese Kette zu stärken und zu erweitern. Indem Brüder aus verschiedenen Teilen der Welt einander begegnen und ihre Erfahrungen teilen, wird das Reisen zu einem Instrument der Völkerverständigung und des interkulturellen Austauschs innerhalb der Weltbruderkette. Dies unterstreicht die universellen Werte, die die Freimaurerei als Grundlage für die Bruderschaft etabliert.


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