Freimaurer Glossar Vereinigte Großlogen von Deutschland

Die Vereinigten Großlogen von Deutschland (VGLvD) repräsentieren seit 1958 einen bedeutsamen und einzigartigen Zusammenschluss, der die vielfältige Welt der Freimaurerei in Deutschland unter einer gemeinsamen Dachorganisation vereint. In diesem Überblick tauchen wir tief in die historische Entwicklung, die Organisationsstruktur und die internationale Relevanz der VGLvD ein. Gleichzeitig beleuchten wir ihre Rolle innerhalb der deutschen und osteuropäischen Freimaurerei. Doch nicht nur das - wir werfen auch einen Blick auf den Weg, wie Interessierte selbst Teil dieser faszinierenden Gemeinschaft werden können, indem sie den Pfad des "Freimaurer werden" beschreiten.

Geschichte und Entstehung:

Die Ursprünge der Freimaurerei in Deutschland reichen bis ins Jahr 1737 zurück, als sie in einem Land Fuß fasste, das zu dieser Zeit als ein "Flickenteppich aus Einzelstaaten" bekannt war. In Preußen, dem größten deutschen Teilstaat, entstanden verschiedene Großlogen, darunter die Große National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln", die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland und die Große Loge Royal York zur Freundschaft. Die Idee eines Zusammenschlusses aller deutschen Großlogen wurde bereits um 1800 diskutiert, der Begriff "Vereinigte Großloge von Deutschland" tauchte erstmals 1877 auf. Nach verschiedenen Bemühungen im 19. Jahrhundert und der Zerschlagung der deutschen Freimaurerei 1933 wurde schließlich 1958 die VGLvD ins Leben gerufen.

Organisation und Mitglieder:

Die VGLvD vereint über 15.300 deutsche Freimaurer, die in den fünf Mitgliedsgroßlogen organisiert sind. Diese Großlogen, zu denen die Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland, die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland / Freimaurerorden, die Große National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln", die American Canadian Grand Lodge und die Grand Lodge of British Freemasonry in Germany gehören, weisen graduelle Unterschiede in ihrer Geschichte, Ausprägung und Lehrart des freimaurerischen Gedankenguts auf.

Aufgaben und Rolle:

Die VGLvD wird oft als das "Außenministerium" oder die "Stimme" der deutschen Freimaurerei bezeichnet. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die deutsche Freimaurerei als eine einheitliche Kraft im Ausland und gegenüber der deutschen Presse und Öffentlichkeit zu vertreten. Trotz der Unterschiede zwischen den Mitgliedsgroßlogen bekennen sich alle einvernehmlich zu den weltweit gültigen Prinzipien der Freimaurerei.

Internationale Beziehungen und Anerkennung:

Die Gründung der VGLvD im Jahr 1958 war ein Meilenstein in der Geschichte der Freimaurerei. Die fünf vertragschließenden Großlogen verzichteten auf zwei ihrer Souveränitätsrechte, um die Einheit der deutschen Freimaurerei zu stärken. Im Jahr 1970 traten die Große National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln" und die Provinzialgroßlogen der britischen und der amerikanisch-kanadischen Freimaurer als eigene Großlogen bei. Die neue nationale Ordnung erhielt bald die Anerkennung von etwa 175 regulären Großlogen weltweit.

Beitrag zur Freimaurerei und Osteuropa:

Die VGLvD spielte eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Freimaurerei in Deutschland und Osteuropa. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die Freimaurerei zunächst in den Westzonen und Berlin wiedererstehen, während sie in der sowjetischen Besatzungszone und der späteren DDR nicht wieder aufleben konnte. Im Jahr 1949 wurde die "Vereinigte Großloge der Freimaurer von Deutschland" gegründet, die heute als die Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland bekannt ist.

Die Vereinigten Großlogen von Deutschland sind nicht nur ein bedeutender Faktor in der deutschen Freimaurerei, sondern auch ein integraler Bestandteil des globalen Netzwerks von Freimaurerlogen. Heute stehen sie für eine einzigartige Konstruktion, die nicht nur die Einheit in Deutschland betont, sondern auch eine breite internationale Anerkennung und Zusammenarbeit erlebt.


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